„Reich mit Aktien“ gibt dem Leser einen Einblick in Philip A. Fishers Pionierarbeit in der modernen Investmenttheorie. Die Parallelen zu Warren Buffett verleihen ihm zusätzliche Authentizität und es ist allgemein bekannt, dass Buffett selbst von Fishers Weisheit profitiert hat. Das „Orakel von Omaha“ soll in Anlehnung an Fishers langfristige Strategien einmal gesagt haben: „Meine bevorzugte Haltedauer (von Aktien) ist für immer.“
Wozu noch ein Buch über die Geldanlage?
Fisher setzt sich in seiner Vorrede intensiv mit der Frage auseinander, ob die Welt überhaupt noch ein weiteres Buch über Geldanlage benötigt – und das bereits vor über 60 Jahren. Angesichts der seitdem veröffentlichten zahlreichen Bücher zu diesem Thema stellt sich berechtigterweise die Frage, warum man ausgerechnet Fishers Buch lesen sollte. Trotz der bereits vorhandenen Fülle an Literatur begründet der Autor die Notwendigkeit seines Buches mit der Überzeugung, eine einzigartige Anlagephilosophie zu präsentieren, die einen echten Mehrwert für die Leser bietet. Die positive Resonanz auf sein vorheriges Werk bestärkt ihn in diesem Glauben und unterstreicht die Relevanz seines Ansatzes inmitten der Vielzahl bereits existierender Werke.
Anpassung an entscheidende Einflüsse
In Teil I des Buches taucht der Leser unmittelbar in das Marktgeschehen der 1960er-Jahre ein. Die Themen und die entscheidenden Einflussfaktoren, die in diesem Kapitel behandelt werden – wie Inflation, institutionelle Käufe bis hin zu internationaler Konkurrenz und dem Übergang von traditionellen zu psychologischen Ansätzen in der Wirtschaft –, sind heute nach wie vor wichtige Aspekte der Aktienanlage. Fishers Fokus liegt dabei auf der Kompetenzanalyse von Unternehmen, die nach stetigem Wachstum streben. Der Investmentprofi bewahrt immer einen kühlen Kopf, unabhängig von der kurzfristigen Aktienkursentwicklung.
Wie die größten Wertsteigerungen von Aktien zustande kommen . . .
. . . erfahren aufmerksame Leser in Teil II von „Reich mit Aktien“. Hier vertieft Fisher seine Konzepte und zeigt Wege zur Erzielung der größten Wertsteigerungen bei Aktien auf. Dabei werden aufgeweckte Unternehmensführungen, innovative Konzepte, die Rolle institutioneller Käufe und oft übersehene Belohnungen thematisiert. Fisher beginnt mit einer kritischen Analyse von Brokerberichten, die oft eher Kaufempfehlungen als objektive Aktienanalysen sind. Zudem ermutigt er die Leser, die vielfältigen Gründe für prognostizierte Kurssteigerungen immer kritisch zu hinterfragen.
Ein gutes Unternehmensmanagement ist für Fisher das A und O bei der Aktienauswahl. Er hebt besonders die Bedeutung visionärer Unternehmenschefs hervor, die strategisch in Bereiche mit hoher Kapitalrendite investieren. Dabei verdeutlicht er auch, dass bloße Vermögenswerte nicht zwangsläufig den Marktwert beeinflussen, es sei denn, das Unternehmen steht vor der Liquidation. Fisher erörtert zudem, warum Dividendenerhöhungen und Aktiensplits oft weniger Einfluss auf den Aktienkurs haben als allgemein angenommen.
„Der Weg, den Ihre Investments gehen müssen“
Teil III führt den Leser durch die Methoden der Anlagebewertung und stellt fünf Schritte zur Auswahl des richtigen Anlageberaters vor. Auch wenn dieser Teil weniger zukunftsorientiert erscheinen mag, bietet er doch einen Einblick in den damals aus heutiger Sicht rudimentären Prozess der Auswahl von Vermögensverwaltern, aus dem Anleger aber auch heute noch wichtige Lehren ziehen können.
Nebensachen, die gar keine sind
Ein Höhepunkt des Buches ist sicherlich Teil IV. Hier werden entscheidende, oft vernachlässigte Aspekte wie Fusionen und Übernahmen behandelt, die Bedeutung von Stimmrechten und Machtkämpfen beleuchtet und die Frage geklärt, ob man Aktien aufgrund von Wahlprognosen kaufen oder verkaufen sollte. Damit unterstreicht „Reich mit Aktien“ seine Aktualität, denn im kommenden Jahr stehen in den USA wieder Präsidentschaftswahlen an, sodass diese Frage die Anleger auch aktuell beschäftigt.
Die wichtigsten Wachstumsbranchen
Der abschließende Teil V widmet sich den wichtigsten Wachstumsbranchen der 1960er-Jahre, darunter die Chemieindustrie, die Elektronikindustrie, die Pharmaindustrie und andere aufstrebende Branchen, die bis heute im Mittelpunkt des Interesses der globalen Finanzmärkte stehen. Fisher gibt Einblicke in traditionsreiche Weltkonzerne wie DuPont de Nemours und Texas Instruments.
T1 Bibliographie
Titel: | Reich mit Aktien: Die Strategien der Investmentlegende |
Autor: | Philip A. Fisher |
Seiten: | 320 |
Preis: | 29,90 € |
ISBN: | 978-3-86470-905-0 |
Verlag: | Börsenbuchverlag |
Fazit
Philip A. Fishers Buch „Reich mit Aktien“ stellt nicht nur einen zeitlosen Ratgeber für langfristigen Börsenerfolg dar, sondern eröffnet den Lesern auch einen faszinierenden Einblick in eine Ära, die die Finanzwelt nachhaltig prägte. Seine unkonventionellen Ansätze und beeindruckenden Erfolge bei der Aktienauswahl sind nicht nur historisch interessant, sondern verleihen dem Buch eine zeitlose Relevanz. Die praxisnahe Darstellung komplexer Konzepte durch konkrete Beispiele macht Fishers Ansätze nicht nur leicht verständlich, sondern ermöglicht es den Lesern auch, sie auf ihre individuellen Anlagestrategien anzuwenden. Die Reflexion über die Entwicklungen der Märkte, gepaart mit Fishers klugen Einblicken, bietet Lesern eine einzigartige Gelegenheit, sowohl aus der Vergangenheit zu lernen als auch aktuelle Marktbedingungen besser zu verstehen. „Reich mit Aktien“ ist somit nicht nur als historisches Dokument von Bedeutung, sondern ist eine inspirierende Quelle zeitloser Einsichten und praktischer Anleitungen. Leser, die nach bewährten Prinzipien für eine erfolgreiche Geldanlage suchen und dabei eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen möchten, werden hier fündig.
Der Original-Artikel erschien in der Ausgabe 02.2024 im Magazin TRADERS´. Da es sich um einen historischen Beitrag handelt, können sich Personen-, Firmen- und Produktdaten, Webseiten, Software, Strategien, Marktphasen, gesetzliche Regelungen und anderes verändert haben bzw. ungültig geworden sein. Die Aktualität des Artikels bezieht sich somit stets auf das Erscheinungsdatum.
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