Wie so oft beginnt die Reise mit dem Ausprobieren eines neuen Tools mit alten: Hier eine Watchlist-Funktion, dort der News-Bereich, Alarme und das eine oder andere Zusatzfeature. Das Aha-Erlebnis bleibt zunächst aus. Bis man schließlich erkennt, welchen USP die Plattform tatsächlich bietet. Bei Alphaspread ist das neben zahlreichen Tools wie dem Aktien-Screener ganz klar das Thema Fundamentalanalyse Aktien. Wer schon einmal vom Discounted Cash Flow Modell (DCF) gehört hat, weiß wie komplex die Materie sein kann. Genau hier schafft Alphaspread, ein webbasiertes Tool aus Hongkong, Abhilfe.
Aktienanalyse ausgehend vom intrinsischen Wert
Wir springen direkt rein und wählen eine Aktie aus, um diese von A bis Z zu analysieren. Und hier trumpft Alphaspread wie bereits erwähnt so richtig auf: Fein übersichtlich und dynamisch animiert öffnet sich dem User eine Analyselandschaft, die so einiges zu bieten hat. Zunächst wird im Bereich Intrinsic Value der innere Wert der Aktie angezeigt und anhand des Abgleichs mit dem aktuellen Marktwert die Über- bzw. Unterbewertung in Prozent dargestellt. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Spannweite das fundamentale Bewertungsmodell in verschiedenen Szenarien aufweist, kann man neben dem Base Case auch den Worst und Best Case anzeigen lassen – sofort wird angezeigt, welche faire Bewertung das Modell für die zugrunde liegende Aktie anzeigt. Fundamentalanalyse Aktien hilft, den fairen Wert zu ermitteln. Bild 1 zeigt ein Beispiel mit der Rambus Aktie. User erhalten eine klare Antwort darauf, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist, und können das dahinter liegende Bewertungsmodell sogar einem einfachen Backtest unterziehen.
B1 Aktienbewertung und Backtest
Das Bild zeigt den Start einer Aktienanalyse.
Quelle: alphaspread.com
Ein kleines Novum in diesem Bereich ist die Möglichkeit, genau dieses Bewertungsmodell an historischen Daten zu testen. Kurz gesagt: Wie hätte man sich als Investor verhalten, wenn man den Signalen des inneren Wertes gefolgt wäre? Die Vorgehensweise ist denkbar einfach:
- Bewertungsmethode: Wir wählen die Bewertungsmethode aus, die unserer Meinung nach den wahren Wert der Aktien am besten repräsentiert.
- Handelskriterien: Wir legen die Kauf-/Verkaufsbedingungen fest, basierend auf der Bewertung der Aktie im Verhältnis zu ihrem Marktpreis. Zur Verfügung stehen das klassische DCF-Modell sowie Relative Valuation)
- Backtest: Wir starten den Prozess, um zu sehen, wie sich unsere Strategie historisch entwickelt hätte.
- Ergebnisse: Wir überprüfen die Ergebnisse, um unsere Anlagestrategien zu verfeinern und zukünftige Entscheidungen zu verbessern.
Zurück zu unserer Beispielaktie Rambus: Der Backtest simuliert die Performance der letzten fünf Jahre (schade, länger wäre besser!), wobei die Aktie immer dann gekauft wird, wenn die Unterbewertung mindestens 20 Prozent beträgt. Verkauft wird die Aktie, wenn der Marktwert den fairen Wert des Modells erreicht.
Wie man über dem Chart sehen kann, liefert Alphaspread interessante Backtest-Ergebnisse: So lag der Gewinn aller Trades, die im Chart mit der Maus leicht sichtbar sind, bei 694 Prozent. Im Durchschnitt wurde die Aktie um 28 Prozent unterbewertet – eine wichtige Information, um ein Gefühl für die Kombination aus Aktie und Bewertungsmodell zu bekommen. Fundamentalanalyse Aktien liefert wertvolle Einsichten, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Korrelation zeigt den Gleichlauf zwischen Kurs und innerem Wert und signalisiert dem Nutzer, wie nahe die Aktie am errechneten fairen Wert liegt.
Die Parameter des Backtests, d.h. die zugrundeliegenden Modelle und die prozentualen Kauf- und Verkaufsschwellen, können auf Wunsch verändert werden.
Durchführung einer Fundamentalanalyse
Weiter geht es bei der Aktienanalyse mit dem Zahlenwerk. Wer wissen will, wie es um Wachstum, Bonität und Profitabilität des ausgewählten Unternehmens bestellt ist, bekommt hier alle wissenswerten Daten in optimaler grafischer Form präsentiert – wirklich alle. Dabei eignet sich die Summary Page wirklich gut als Überblick, um den Wald vor lauter Bäumen zu sehen (Bild 2).
B2 Wettbewerbsanalyse und Umsatz nach Regionen
Wer sich mit Aktien beschäftigt, bekommt bei Alphaspread neben den Bewertungsmodellen vor allem eines: alle erdenklichen Daten und Informationen - immer praxisnah, wie hier mit einer Peer Group.
Quelle: Alphaspread.com
Die Datenhistorie reicht jeweils zehn Jahre zurück, was für die meisten Analyseaufgaben ausreichend sein sollte. Alle Diagramme und Grafiken sind dynamisch und zeigen sowohl historische Ergebnisse als auch Schätzungen für die Zukunft. Wachstumsraten über verschiedene Zeiträume sind ebenfalls enthalten. Mit einem Klick auf die Grafik, z.B. die Umsatzentwicklung, gelangt man eine Ebene tiefer und kann dort u.a. die zugrunde liegende Entwicklung bei den Wettbewerbern vergleichen – wirklich gut und hilfreich. Weiter unten werden je nach gewählter Kennzahl weitere Informationen angezeigt, hier z.B. die Aufschlüsselung des Umsatzes nach Regionen. Um verwandte Aktien zu finden, die attraktive Alternativen darstellen könnten, kann der Nutzer auf eine Übersicht zugreifen, die die wichtigsten Wettbewerber und deren Über- bzw. Unterbewertung zeigt (Bild 3).
B3 Fundamentalkennzahlen (Ausschnitt)
Sich einen schnellen Überblick über die Geschäftsentwicklung verschaffen - mit Alphaspread geht das ganz einfach.
Quelle: Alphaspread.com
Scrollt man weiter nach unten, gelangt man zu den eingangs erwähnten Scores, die Alphaspread berechnet: dem Profitability Score und dem Solvency Score, die jeweils Werte zwischen 0 und 100 erreichen können. Der Nutzer kann einsehen, aus welchen Komponenten sich die Scores zusammensetzen und erhält, wie in den anderen Bereichen der Fundamentalanalyse Aktien auch, den vollen Einblick in die zugrundeliegenden Kennzahlen in Form von übersichtlichen Charts. Echte Analysefans kommen hier auf ihre Kosten.
Bewertungsmodelle für „Selbstschrauber”
Die im Backtest verwendeten Bewertungsmodelle (Discounted Cash Flow und Relative Valuation) können bei Bedarf detailliert analysiert und sogar parametrisiert werden. Was kompliziert klingt, ist im Grunde einfach: Man spielt selbst Aktienanalyst und definiert seine Erwartungen an die zukünftige Entwicklung, um am Ende einen fairen Wert zu erhalten. Wie schön wäre es gewesen, wenn wir dieses Werkzeug schon vor 25 Jahren im Studium zur Verfügung gehabt hätten?
Wer schon immer wissen wollte, wo der faire Wert einer Aktie liegen müsste, wenn bestimmte Umsatzwachstumsraten, Margenentwicklungen und Diskontierungszinssätze vorgegeben sind, bekommt hier ein wirklich mächtiges Werkzeug an die Hand. Und das übrigens nicht nur, um Kaufkandidaten zu finden, sondern auch, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sensibel der faire Wert einer Aktie sinkt, wenn aktuell sehr hohe Wachstumsraten und/oder -Erwartungen in der Zukunft den Rückwärtsgang einlegen. Diese Sensitivitätsanalyse ermöglicht somit – wie bei professionellen Analysten – die Entwicklung verschiedener Szenarien und kann somit ein wertvolles Werkzeug für langfristig orientierte Investoren sein (Bild 4).
B4 Discounted Cash Flow Modell (Ausschnitt)
Wer den professionellen Analysten spielen möchte, kann dies schnell und einfach umsetzen und so den Wert der Aktie ermitteln. Gerade für verschiedene Szenarien ist dies ein aufschlussreiches Verfahren.
Quelle: Alphaspread.com
Eine weitere Möglichkeit, den Wert einer Aktie zu analysieren, ist der Vergleich mit der Peer Group. Im Bereich „Relative Value” bietet Alphaspread viele wirklich nützliche Visualisierungen, die man sich oft wünscht, die aber nur auf verschiedenen Webseiten oder nicht für das gesamte globale Aktienuniversum verfügbar sind. Hier ist alles an einem Ort verfügbar, was die Arbeit zum Vergnügen macht. Bild 5 zeigt exemplarisch einen Ausschnitt aus dem Bereich: Zu sehen ist die Kennzahl EV/EBIT für Mercedes-Benz und die wichtigsten Wettbewerber. Selbstverständlich lassen sich auch andere Kennzahlen sowohl grafisch als auch tabellarisch darstellen.
B5 Relative Bewertung von Autoaktien
Dargestellt ist die Bewertung von Autowerten anhand der Kennzahl EV/EBITDA.
Quelle: Alphaspread.com
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Wer Alphaspread einmal ausprobieren möchte, kann auf den Free Plan zurückgreifen. Hier sind die Funktionen zwar etwas eingeschränkt, aber es können drei Aktien pro Woche analysiert werden. Wer bis zu 15 Aktien pro Woche analysieren möchte, greift zum Premium Plan für neun US-Dollar pro Monat. Der Unlimited Plan schlägt mit überschaubaren 15 US-Dollar pro Monat zu Buche, dafür gibt es auch den Stock Screener, den wir aus Platzgründen ausgelassen haben, und die dazugehörigen Alarme sowie unlimitierte Aktienreports und AI Prompts.
Fazit
Warren Buffetts Motto, das er von Ben Graham gelernt hat, lautet: „Price is what you pay; value is what you get”. Um den fairen Wert einer Aktie zu ermitteln, können Anleger nun auf ein gutes Werkzeug zurückgreifen, das sich optimal für die Fundamentalanalyse Aktien eignet. Der logische Aufbau, die Fülle an visuell optimal aufbereiteten Daten und die Möglichkeit, selbst Hand an das DCF-Modell zu legen, verdienen einen Daumen nach oben. Die faire Preisgestaltung und die praxisnahen Tools machen Alphaspread daher zu einer klaren Empfehlung für langfristig orientierte Investoren.
Der Original-Artikel erschien in der Ausgabe 08.2024 im Magazin TRADERS´. Da es sich um einen historischen Beitrag handelt, können sich Personen-, Firmen- und Produktdaten, Webseiten, Software, Strategien, Marktphasen, gesetzliche Regelungen und anderes verändert haben bzw. ungültig geworden sein. Die Aktualität des Artikels bezieht sich somit stets auf das Erscheinungsdatum.
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