"Vanessa Schuberth: Hohe Flexibilität durch Reverse-Bonus- und Discount-Zertifikate"

VANESSA SCHUBERT: Vor kurzem wurde bekanntgegeben, dass Goldman Sachs eine Partnerschaft mit dem Online-Broker flatex eingegangen ist. Was genau beinhaltet diese Verbindung?

Schuberth: Seit Beginn der Partnerschaft können flatex-Kunden Discount-Zertifikate, Hebelprodukte und Optionsscheine von Goldman Sachs zu einem festen Preis von 1,90 Euro je Order handeln. Das Angebot gilt ab einer Ordergröße von 1000 Euro. Die Kunden von flatex gelten als sehr aktiv und handelsaffin, was ausgezeichnet zur Produktpalette von Goldman Sachs passt.

VANESSA SCHUBERT: Wie lange geht diese Partnerschaft, und gibt es noch andere Kooperationen, von denen Anleger profitieren können?

Schuberth: Die Partnerschaft mit flatex ist langfristig angelegt. Darüber hinaus hatten wir in der Vergangenheit regelmäßig Free-Trade-Aktionen mit anderen Online- Brokern, die meist über einen Zeitraum von einem bis sechs Monaten liefen. Solche Aktionen sind auch für die Zukunft bereits geplant.

VANESSA SCHUBERT: Was ist Vanessa Schuberth’s Steckenpferd beim Produktangebot und warum? Wie viele Basiswerte und Asset-Klassen finden Kunden bei Ihnen? 

Schuberth: Auf unserer Plattform bieten wir aktuell mehr als 100.000 Zertifikate und Hebelprodukte auf mehr als 200 Basiswerte aus verschiedenen Anlageklassen an. Im Bereich der Hebelprodukte finden Anleger klassische Optionsscheine, Mini-Futures, Turbos, Faktor-Zertifikate und Faktor-Turbos. Im Anlagebereich können Investoren aus verschiedenen Produkttypen wählen, beispielsweise aus Aktienanleihen oder Express-, Bonus- und Reverse-Bonus- und Discount-Zertifikate. Bei den Basiswerten haben der DAX®, der EURO STOXX 50® sowie Bluechips aus Europa und den USA den höchsten Stellenwert, aber auch bedeutende Währungspaare wie EUR/USD, Edelmetalle oder die Rohölsorten Brent und WTI.

VANESSA SCHUBERT: Welches Handelsinstrument ist bei den Gruppen Anlagezertifikate, Hebelzertifikate und Optionsscheine am beliebtesten? Und wie erklären Sie sich die dortigen Handelsumsätze? – Reverse-Bonus-Zertifikate

Schuberth: Im Bereich der Hebelprodukte bevorzugt ein Teil der Anleger unsere Open-End-Turbos auf den DAX®, also Knock-out-Produkte, bei denen Basispreis und Barriere identisch sind und somit besonders hohe Hebel möglich werden. Andere Investoren meiden diese Produkte aufgrund der Knock-out-Gefahr und greifen lieber zu klassischen Calls und Puts – vor allem, wenn die Volatilität niedrig ist und somit die Optionsscheine vergleichsweise günstig sind. Unter den Anlageprodukten sehen wir aktuell Interesse an Reverse-Bonus-Zertifikaten. Kunden, die sich in diesen Produkten engagieren, sind vermutlich der Meinung, dass es in den folgenden Monaten an den Aktienmärkten nicht zu deutlich steigenden Kursen kommen wird. Bei den Basiswerten ist sowohl im Hebel- als auch im Anlagebereich der DAX® der mit Abstand bedeutendste Basiswert.

VANESSA SCHUBERT: Sie bieten aktuell mehrere Zeichnungsprodukte an. Welche Kunden wollen Sie damit ansprechen?

Schuberth: Bei einem Großteil der Zertifikate wie z.b. Discount-Zertifikate und Hebelprodukte handelt es sich inzwischen um standardisierte Produkte, die vor allem von Selbstentscheidern gekauft werden. Es gibt aber auch einige Produkttypen, die in unterschiedlichen Facetten angeboten werden und die sich deshalb eher als Zeichnungsprodukte eignen. Dazu zählen beispielsweise Express-Zertifikate, die aufgrund der vielen möglichen Ausstattungsmerkmale weniger vergleichbar sind. Auch sind das eher keine klassischen Sekundärmarktprodukte. Auch wenn Express-Zertifikate börsentäglich handelbar sind, so werden sie doch weniger aktiv gekauft und verkauft, wie die Umsatzstatistik des Deutschen Derivate Verbands (DDV) zeigt. Eine weitere Gruppe, die sich für Zeichnungsprodukte eignet, bilden thematische Investments wie etwa unser Bonus-Zertifikat auf den Euronext® Reitsmarket Global Balanced Price Index (WKN: GM1VS1).

VANESSA SCHUBERT: Worum geht es bei diesem Produkt?

Schuberth: Mit diesem Zertifikat können Anleger auf smarte Art und Weise an der Kursentwicklung globaler Immobilienaktien partizipieren. Der Index wurde von einem Expertenteam anhand qualitativer und quantitativer Kriterien geschaffen und wird regelmäßig überprüft. Er besteht aus 40 Aktien, darunter internationale Player aus Nordamerika, Westeuropa und Asien, aber auch heimische Immobilientitel wie zum Beispiel Vonovia gehören dazu. Mit dem Bonus-Zertifikat können Anleger mit Teilabsicherung an dem Index partizipieren.

VANESSA SCHUBERT: Was macht Zertifikate so attraktiv für Privatanleger gegenüber einem Direktinvestment?

Schuberth: Das Hauptargument für Zertifikate (z.b. wie z.b. Discount-Zertifikate) ist vermutlich ihre hohe Flexibilität. Während man etwa mit dem Kauf von Aktien nur in steigenden Märkten positive Renditen erzielen kann, sind mit Zertifikaten in unterschiedlichen Marktszenarien Gewinne möglich. Mit Bonus-Zertifikaten beispielsweise können Anleger auch in Seitwärtsmärkten oder bei moderat fallenden Kursen des Basiswerts positive Erträge erzielen.

VANESSA SCHUBERT: Welchen Rat würden Sie Trading-Anfängern geben, um erfolgreich an der Börse starten zu können? Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?

Schuberth: Wichtig ist, dass Anleger wissen, was sie tun. Sie sollten sich darüber informieren, wie die Hebelprodukte oder Zertifikate funktionieren, in die sie investieren wollen. Vor allem sollten Anleger die Risiken kennen – und berücksichtigen, dass ein Investment nicht nur Gewinne bringen, sondern auch mit Verlusten enden kann. Zunächst sollten sich Privatinvestoren deshalb über die Funktionsweise der Produkte informieren, beispielsweise mit unserem Zertifikate-Kompass oder der Hebelprodukte-Broschüre. Generell ist es sinnvoll, nicht blind auf Börsentipps zu hören, sondern sich selbst ein Bild zu machen.


Der Original-Artikel erschien in der Ausgabe 06.2018 im Magazin TRADERS´. Da es sich um einen historischen Beitrag handelt, können sich Personen-, Firmen- und Produktdaten, Webseiten, Software, Strategien, gesetzliche Regelungen und anderes verändert haben bzw. ungültig geworden sein. Die Aktualität des Artikels bezieht sich somit stets auf das Erscheinungsdatum.

Featured by TradersYard und AgenaTrader