Nr. 1 Innere Ruhe
Was haben Mr. Spock und der Dalai Lama gemeinsam? Genau: innere Ruhe und einen wachen Verstand. Die erste Eigenschaft ist die wichtigere, da die andere auf ihr aufbaut. Wichtig ist, dass Sie den Stress um sich herum reduzieren. Sei es durch Sport, Yoga, Emotional Freedom Techniques (EFT) oder einfach nur durch ein heißes Bad. Gönnen Sie sich etwas und kommen Sie zur Ruhe. Vor dem Traden könnten Sie zusätzlich noch ein paar Atemübungen machen. Sollte Ihnen das alles zu schwierig sein, können Sie wegen des Placeboeffekts auch zu Globuli und Co. greifen. Es gibt auch viele erwiesenermaßen beruhigende Pflanzenextrakte aus der Naturheilkunde. Innere Ruhe ist einer der zentralen Charakterzüge erfolgreicher Trader, die ihnen helfen, stressige Situationen zu meistern.
Wenn Sie viele Termine haben, nutzen Sie doch die moderne Technik: installieren Sie eine Kalender-App auf Ihrem Handy und gewöhnen Sie sich an, Ihre Termine dort einzutragen. So erhalten Sie automatisch eine Erinnerung und müssen nicht ständig an den Termin denken.
Nr. 2 Reflektion
Sehen Sie in den Spiegel. Was sehen Sie? Einen Gewinner oder einen Verlierer? Was sagt Ihre Haltung über Sie aus? Hängen die Schultern oder tragen Sie Ihr Kinn hoch? Wie wir uns selbst sehen, so sieht uns auch unsere Umwelt. Beim Trading benötigen wir einen anderen Ansatz. Hier gilt es eher, unser Verhalten zum Traden zu reflektieren, also uns konstant selbst dabei zu beobachten, wie wir auf welche Marktsituation reagieren.
Hat der eben beendete Trade der eigenen Strategie entsprochen und wurde er entsprechend gemanagt? Wurden alle strategischen Trading-Regeln befolgt? Man kann an der Stelle gar nicht genug darauf hinweisen, wie wichtig dafür ein ordentlich geführtes, vollständiges und vor allem detailliertes Trading-Journal ist. Arbeiten Sie damit! Nur schreiben und weglegen bringt rein gar nichts. Konfuzius meinte einmal: „Nachzudenken ist der edelste der drei Wege, um klug zu handeln.“ Also machen Sie es sich nicht schwieriger als nötig.
Nr. 3 Nüchternheit
Nüchtern in Bezug auf Alkohol und Drogen sei hier nur der Vollständigkeit halber angeführt. Beim Traden geht es um einen anderen Punkt: Nur ein nüchterner, klarer, unbeeinflusster Geist reagiert auf seine Umgebung logisch und verantwortungsvoll. Um beeinflusst zu werden, braucht es keine Drogen, dazu reichen Nachrichten völlig aus. Versuchen Sie einmal, fünf Tage lang keine Zeitung zu lesen und keine Nachrichten zu hören. Es steigert einerseits die Aufmerksamkeit für den Moment, lässt vorgefertigte Meinungen verblassen und erhöht auch Ihre Lebensqualität. Jede Beeinflussung, die negative Emotionen auslöst, ist beim Trading kontraproduktiv.
Trading ist sicherlich kein leichter Job und nichts für schwache Nerven. Wenn Sie es aber schaffen, emotional im Gleichgewicht zu bleiben und nüchterne, sachliche Entscheidungen zu treffen, dann haben Sie alle Voraussetzungen, um an den Märkten erfolgreich sein zu können.
B1 Abwarten und Ruhe bewahren
Dargestellt ist der Dow-Jones-Stunden-Chart. Wie man erkennen kann, bewegte sich der Kurs, abgesehen von einem kleinen Ausreißer seit Mitte Juni, in einer Range von 300 Punkten. Gerade in Zeiten, in denen Politik einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Märkte ausübt, wäre hier ein Einstieg für eine längere Haltedauer mehr als fragwürdig. In so einem Fall heißt es: Ruhe bewahren und ehrlich zu sich selbst sein. Hier ist geduldiges Abwarten wohl die beste Strategie. Denn was wäre, wenn der Markt mal wieder mit einem ordentlichen Gap (Kurslücke) öffnet? Was, wenn das Momentum gegen die von Ihnen gewünschte Richtung dreht? Es gibt noch genug andere Märkte, die Sie handeln können. Geduld und die Fähigkeit, ruhig abzuwarten, sind wesentliche Charakterzüge erfolgreicher Trader, die helfen, die besten Handelsentscheidungen zu treffen.
Quelle: www.tradesignalonline.com
Nr. 4 Geduld
Geduld ist neben der nötigen inneren Ruhe wohl das zweite Schlüsselelement auf dem Weg zum erfolgreichen Trader. Wie erwähnt, kann Trading – korrekt ausgeführt – relativ schnell sehr langweilig werden. Warum also nicht mal einen Spaß-Trade machen oder in einem anderen Zeitfenster handeln? Speziell Anfänger sehen die vielen Möglichkeiten und die großen Gewinne der Profis und spüren dann einen inneren Drang, möglichst schnell ebenfalls solche Ergebnisse zu erzielen. Das geht selten gut aus. Das Problem sind unrealistische Erwartungen verbunden mit dem Gedanken, mit dem neu gefunden „Spielzeug“ nun auch spielen zu wollen oder gar spielen zu müssen. Da wird der Daytrader oder Swing-Trader plötzlich zum Scalper und verliert in der ungewohnten Umgebung sein Geld.
Wo auch immer Sie gerade stehen mögen, es gilt: Jede charakterliche Entwicklung benötigt ihre Zeit, also seien Sie geduldig, während Sie sich in Geduld üben.
Nr. 5 Mut
Vincent van Gogh sagte einmal: „Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren.” Dasselbe gilt für das Traden. Wie sollen wir Gewinne erwirtschaften, wenn wir nicht bereit sind, auch etwas zu riskieren? Nichts riskieren zu wollen würde die Tätigkeit des Tradens ad absurdum führen. Das Eine funktioniert nicht ohne das Andere. Wenn Ihre Strategie also sagt, Sie sollen in den Markt einsteigen, dann tun Sie es! Kein Wenn und kein Aber darf Sie dann aufhalten. Zweifel sind in Ordnung, aber nähren Sie diese nicht mit negativen Gedanken. Sie können Ihren Mut mit Dingen trainieren, die nichts mit dem Traden zu tun haben. Sie haben Flugangst? Gut, dann steigen Sie in den nächsten Flieger. Indem Sie sich Ihren Ängsten gezielt aussetzen, nehmen Sie diese mit der Zeit als weniger schlimm wahr. Was glauben Sie, wie gut Sie sich fühlen, wenn Sie mutig Ihre Ängste überwinden konnten?
Nr. 6 Ehrlichkeit
Ehrlich und fair zu spielen, wo uns doch die „großen Fische“ mit Orderbuchstrategien, Insiderhandel und so weiter nur abzocken wollen …? Nun: Dieses Statement ist ein völlig falscher Ansatz! Großinvestoren kümmern sich nicht im Geringsten um den privaten Daytrader, dafür sind dessen Positionen viel zu klein. Daher ist es viel wichtiger, dass wir unser Augenmerk auf uns und unsere Strategien legen.
Sie versuchen vielleicht schon eine Weile, als Daytrader profitabel zu sein, aber es will noch nicht so richtig klappen? Werfen Sie einen ehrlichen Blick auf sich, Ihre Strategie und Ihre Reaktionen während des Tradens. Vielleicht liegt Ihnen der tägliche Handel gar nicht, vielleicht wären Sie aber ein richtig guter und erfolgreicher Swing-Trader oder haben ein tolles System passend für eine lange Haltedauer Ihrer Positionen. Ebenso ergibt es keinen Sinn, an einer Strategie festzuhalten, die sich für Sie als nicht profitabel herausgestellt hat. Kein Schönreden einer Verlustposition oder viel zu langes Hoffen auf eine Richtungsänderung der Bewegung! „Ehrlich währt am längsten“ trifft auch auf Ihr Trading-Konto zu.
B2 Mut und Selbstbewusstsein
Dargestellt ist der Tages-Chart der Bayer-Aktie. Die beiden Ausreißer nach unten im Oktober und im November 2016 kann man als Doppelboden definieren. Diese Formation deutet auf eine Trendwende hin, die auch schließlich eintrat. Der Kurs stieg bis zu einem größeren Rücksetzer Ende Juni. Aber was ist jetzt zu tun: Einstieg oder nicht, und wenn ja, in welche Richtung? Es gibt hier kein Richtig oder Falsch. Es zählt nur eines: Was sagt Ihre Strategie dazu? Haben wir hier Gewinne mitgenommen und es geht in Kürze weiter mit der Rallye, oder kommt ein noch größerer Rücksetzer auf ein niedriges Fibonacci-Level? Selbstbewusst eine Entscheidung zu treffen ist hier wichtig – und ebenso der Mut, bei einer Bestätigung der Strategie auch tatsächlich einzusteigen.
Quelle: www.tradesignalonline.com
Nr. 7 Selbstbewusstsein …
… oder auch Selbstachtsamkeit in Verbindung mit Selbstmotivation und Selbstidentität. Sie sollten immer wissen, wohin Ihre Reise geht, und Sie sollten auch wissen, wie Sie sich motivieren und welche Regeln Sie sich selbst beim Trading auferlegen.
Wenn Sie die Frage nach Ihrer Motivation, Ihren Zielen und so weiter nicht detailliert beantworten können, dann nehmen Sie sich einmal die Zeit und suchen nach passenden Antworten. Schreiben Sie diese auch nieder, am besten handschriftlich auf ein Blatt Papier. Nur wer sich selbst kennt, kann in einer unbekannten und unvorhersehbaren Umgebung seinen eigenen Idealen entsprechend reagieren – also auch ohne sich im Nachhinein schlecht zu fühlen und die Entscheidungen zu bereuen.
Diese Voraussetzung führt dazu, dass zum Beispiel weniger Ängste entstehen. Sie wissen ja, wie Sie im Notfall reagieren. Entscheidungen fallen leichter; immerhin haben Sie sich selbst klare Regeln auferlegt. Wenn der Status quo einmal Ihrer Persönlichkeit entsprechend definiert wurde, wieso ihn dann immer wieder in Frage stellen und bei Trades zögern, überlegen, aufschieben, Ausreden suchen und so weiter? Seien Sie eine starke Persönlichkeit, die Dinge umsetzt!
Fazit
Je klarer und präziser Ihr Bild von sich ist, desto klarer ist auch Ihr Ziel und desto klarer wird auch der Weg sein, um dieses Ziel zu erreichen. Wenn dieses Ziel also Erfolg an den Märkten ist, nehmen Sie sich Zeit, um mit einem klaren Geist darauf hinzuarbeiten. Bleiben Sie fokussiert, ehrlich und hören Sie nie auf, an sich zu arbeiten.
Der Original-Artikel erschien in der Ausgabe 01.2018 im Magazin TRADERS´. Da es sich um einen historischen Beitrag handelt, können sich Personen-, Firmen- und Produktdaten, Webseiten, Software, Strategien, Marktphasen, gesetzliche Regelungen und anderes verändert haben bzw. ungültig geworden sein. Die Aktualität des Artikels bezieht sich somit stets auf das Erscheinungsdatum.
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